Einleitung: Marketing Automation
Marketing Automation ist längst nicht mehr nur etwas für große Konzerne mit riesigen IT-Teams. Gerade kleine Marketingabteilungen oder Ein-Personen-Teams können stark von automatisierten Prozessen profitieren – sei es zur Zeitersparnis, zur Fehlervermeidung oder für skalierbare Kampagnen. Was früher aufwändig mit internen Entwicklern umgesetzt wurde, ist heute mit intuitiven No-Code-Tools auch für Nicht-Techniker realisierbar. Dabei geht es nicht nur um Effizienz, sondern auch um strategische Vorteile: Wer Prozesse automatisiert, kann sich besser auf kreative und wachstumsrelevante Aufgaben konzentrieren.
Denn gerade in kleinen Teams fehlt häufig die Zeit, um regelmäßig Content zu veröffentlichen, auf Leads schnell genug zu reagieren oder kanalübergreifend konsistent zu kommunizieren. Automatisierung schafft hier Freiräume, ohne zusätzliche Mitarbeiter einstellen zu müssen. Zudem erhöht sie die Qualität: Workflows laufen standardisiert ab, Informationen gehen nicht verloren, und Aufgaben werden zuverlässig erledigt.
Dieser Beitrag zeigt dir, wie du mit einem begrenzten Budget, aber den richtigen Tools wie Zapier, Make oder n8n, erste Automatisierungen erfolgreich umsetzt. Du bekommst nicht nur einen Überblick über Vor- und Nachteile der Tools, sondern auch praxisnahe Workflows, Beispiele aus dem KMU-Alltag und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung inklusive visuellem Beispiel aus Make – damit du sofort starten kannst.
Was ist Marketing Automation eigentlich?
Marketing Automation beschreibt den Einsatz digitaler Tools, um wiederkehrende Marketingprozesse zu automatisieren. Der große Vorteil: Einmal eingerichtete Workflows laufen dauerhaft und zuverlässig im Hintergrund – ohne manuelle Eingriffe. Typische Automationen im Marketingumfeld betreffen vor allem sich wiederholende, zeitraubende Aufgaben, wie zum Beispiel:
- E-Mail-Workflows (z. B. Willkommensreihen, Geburtstagsgrüße, Erinnerungsmails)
- Lead-Scoring und Follow-ups, etwa basierend auf Interaktionen mit Inhalten
- Social-Media-Postings über mehrere Kanäle hinweg
- Datenabgleiche zwischen Tools (z. B. CRM → Newsletter-System oder Umfragen → Google Sheets)
- Segmentierungen und individuelle Ansprache basierend auf Nutzerverhalten
- Erstellung von Reports und Dashboards aus verschiedenen Datenquellen
Ziel ist es, Marketingaktivitäten effizienter, konsistenter und datenbasiert zu gestalten – und das mit möglichst geringem personellem Aufwand. Die automatisierten Prozesse tragen dazu bei, dass Leads schneller angesprochen, Kunden individueller betreut und Inhalte kontinuierlich veröffentlicht werden können. Gleichzeitig steigt die Datenqualität, da alle Schritte systematisch protokolliert und verarbeitet werden.
Ein praktischer Nebeneffekt: Automatisierung fördert auch die interne Zusammenarbeit. Wenn Aufgaben klar automatisiert sind, entstehen weniger Missverständnisse zwischen Marketing, Vertrieb und Kundenservice – und die Kundenerfahrung wird insgesamt homogener und professioneller.
Warum lohnt sich Automatisierung gerade für kleine Teams?
Kleine Teams oder Solo-Selbstständige stehen vor besonderen Herausforderungen: Viele Aufgaben, wenig Zeit, knappe Budgets. Hier hilft Automation:
- Effizienzgewinn: Statt sich mit manuellen Aufgaben aufzuhalten, können sich Teams auf Strategie und Content konzentrieren.
- Fehlervermeidung: Automatisierte Prozesse arbeiten konsistent und ohne menschliche Schludrigkeit.
- Skalierbarkeit: Was heute zu zweit beginnt, lässt sich später problemlos auf größere Kampagnen erweitern.
- Budgetschonend: Viele Tools bieten kostenlose Versionen oder günstige Einstiegspakete.
Drei Tools im Vergleich: Zapier, Make, n8n
Zapier: Der einfache Einstieg
- Vorteile:
- Intuitive Bedienung
- Tausende Integrationen
- Gute Templates
- Nachteile:
- Schnell teuer bei hoher Nutzung
- Weniger flexibel bei komplexen Logiken
- Ideal für: Marketing Automation Start, keine Programmierkenntnisse
Make: Der Allrounder
- Vorteile:
- Visuelle Workflows
- Starke Logikfunktionen
- Große Community
- Nachteile:
- Etwas Lernkurve
- Mehr Klicks pro Setup
- Ideal für: Fortgeschrittene Marketing Automation, visuelle Denker
n8n: Das Open-Source-Kraftpaket
- Vorteile:
- Vollständig anpassbar
- Keine Plattformbindung
- Kostenlos bei Self-Hosting
- Nachteile:
- Technische Einrichtung notwendig
- Weniger Einsteigerfreundlich
- Ideal für: Entwickler, DSGVO-affine Teams
Typische Anwendungsfälle in kleinen Teams
- Neukunden-Workflow
- Trigger: Kontaktformular ausgefüllt
- Aktion: Mail in CRM + Slack-Benachrichtigung + Follow-up-Mail
- Erweiterung: Zusätzlich erfolgt ein Eintrag in eine zentrale Lead-Datenbank (z. B. Google Sheets). Falls nach drei Tagen keine Reaktion erfolgt, wird automatisch eine freundliche Reminder-Mail gesendet. Bei Interaktion wird ein weiterer Workflow zur Qualifizierung aktiviert.
- Content-Distribution
- Trigger: Neuer Blogpost
- Aktion: Automatisierte Postings auf LinkedIn, Facebook, Twitter
- Erweiterung: Der Blogartikel wird zudem in einem Content-Archiv dokumentiert. Zusätzlich wird ein Snippet für den nächsten Newsletter generiert, und über ein Design-Tool wie Canva automatisch ein passender Social-Media-Teaser erstellt.
- Lead-Nurturing
- Trigger: Download Freebie
- Aktion: 3-teilige E-Mail-Serie mit Infos, Tipps & Call-to-Action
- Erweiterung: Die Klick- und Öffnungsraten werden getrackt. Basierend auf dem Engagement wird der Lead segmentiert (z. B. „interessiert“, „inaktiv“) und erhält personalisierte Folgeinhalte. Bei Inaktivität wird automatisch eine Erinnerung gesendet und nach 30 Tagen eine Abmelde-Empfehlung.
- Rechnungsautomatisierung
- Trigger: Neues Angebot angenommen (z. B. in Trello oder Notion)
- Aktion: Rechnung via sevDesk + E-Mail-Versand + PDF-Archiv
- Erweiterung: Nach 7 Tagen erfolgt eine automatische Zahlungsprüfung. Fehlt die Zahlung, wird eine Zahlungserinnerung versendet. Die Rechnung wird gleichzeitig mit der Buchhaltung synchronisiert, und der Status im Projektboard aktualisiert.
Beispiel-Workflow: Automatisierte Begrüßungs-Mail mit Bild aus Placeholder
Ziel:
Neue Kontakte im HubSpot CRM erhalten automatisch eine personalisierte E-Mail inklusive Platzhalterbild – ideal für personalisierte Willkommensnachrichten oder Kampagnen mit Bildmaterial.
Schritte Marketing Automation:
- Trigger: HubSpot CRM erkennt ein neues oder aktualisiertes CRM-Objekt (z. B. neuer Lead).
- Datenquelle: Der Kontaktname und die E-Mail-Adresse werden übernommen.
- Bild einfügen: Über das Placeholder-Modul wird ein Platzhalterbild generiert oder geladen.
- E-Mail senden: Eine personalisierte E-Mail wird mit Gmail verschickt, inklusive Bildlink.
Abbildung: Beispiel-Workflow in Make mit HubSpot-Trigger, Platzhalterbild und Gmail-Versand

Best Practices für die Umsetzung
- Klein anfangen: Ein einfacher Use-Case reicht zum Start (z. B. Slack-Benachrichtigung bei Kontaktformular)
- Visuell denken: Tools wie Make helfen, Prozesse zu verstehen
- Schrittweise erweitern: Erst wenn ein Workflow stabil läuft, den nächsten bauen
- Fehlermeldungen ernst nehmen: Logs und Alerts helfen beim Debugging
FAQ: Marketing Automation
Fazit: Marketing Automation
Auch kleine Teams können mit Marketing Automation große Wirkung erzielen. Ob einfache Prozesse mit Zapier oder komplexere Workflows mit Make oder n8n: Der Einstieg lohnt sich in jedem Fall.
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